Themen unserer Zeit Büchertalk Autor: Reinhard Kaiser-Mühlecker (Eberstalzell / Österreich) Moderation: Katja Gasser (Wien) In seinen Romanen erzählt Reinhard Kaiser-Mühlecker von bäuerlichen Lebenswelten im Zeitalter des rapiden technologischen, sozialen wie kulturellen Wandels. Brennende Felder heißt sein jüngst erschienener Roman, der von Stadt und Land, von Familiengeheimnissen und den Lasten der Vergangenheit handelt. Die Protagonistin erlebt, wie sich hinter der ländlichen Idylle Abgründe auftun. Lassen sich die Schatten und Lasten der Vergangenheit ablegen? Ist es möglich, sich selbst in jeder neuen Lebensphase neu zu erfinden? Kaiser-Mühlecker führt selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb. In der Tageszeitung Der Standard äußerte er sich 2022 über die Zukunft der Landwirtschaft: „Wenn wir so weitertun, wird es laut Schätzungen von Bodenforschern noch zwischen 60 und 100 Jahren fruchtbare Ackerböden geben. Das sind 60 Ernten, dann ist Schluss, dann wächst nichts mehr. Bis dahin degradieren die Böden weltweit, durch Wind- oder Wassererosionen, falsche Bewirtschaftung, Bodenversiegelung und Abholzungen.“ Wie denkt er über Alternativen zur industriellen Landwirtschaft? Wie über Smart Region, Smart Farming, dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft wie auch im dörflichen Zusammenleben? *BIOGRAFIE* Reinhard Kaiser-Mühlecker Geboren 1982, ist ein österreichischer Schriftsteller. Nach Aufenthalten in Argentinien, Bolivien, Deutschland und Schweden betreibt er heute eine Landwirtschaft in Österreich. Seine Bücher wurden u.a. mit dem Bayrischen Buchpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: Brennende Felder, 2024 Ein Buch von leiser Wucht, ein Bauern- und Heimatroman, wie er moderner, eindrücklicher, illusionsloser nicht sein könnte. Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung
Das Inklusive Wohnen Augarten von Jugend am Werk liegt im 2. Bezirk nahe dem Karmelitermarkt. Hier wohnen 4 Menschen mit und 2 Menschen ohne Behinderung gemeinsam zusammen.
Europäische Literaturtage: City and Country in the 21st Century: Sarah Langford, Rowan Moore
11/19/2024
Themes of Our Time Dialogue, Reading Authors: Sarah Langford (London and Suffolk), Rowan Moore (London) Moderator: Rosie Goldsmith (London) The author and barrister Sarah Langford and the architecture critic Rowan Moore focus on the developments of living in the countryside and in the cities in Great Britain in two highly topical books. In her book Rooted. Stories of Life, Land and a Farming Revolution, Langford describes how her grandfather as a hero farmer grew the food to feed a starving nation, and today her uncle is made accountable for ecological disasters and climate change. Meanwhile, as a farmer herself, she experiences the revolution in agriculture after Brexit as well as a regenerative farming revolution and the related planning of a new farming life. Slow Burn City by Rowan Moore traces the dramatic changes in modern London and asks about the status of the liberal mind-set, cosmopolitan attitude and quality of life in the historically evolved metropolis. What role do digital technologies play in the process that, according to the concept of the smart city, should make urban living more efficient, effective and climate-friendly? Which developments are foreseeable today in Great Britain? What does leaving the European Union mean, and the falling cash flows? What about the use of AI in infrastructure with regard to the conflict between city and country? Sarah Langford is a British author. She worked as a barrister in London, moved to Suffolk in 2017, where with her family she runs a small family farm. Today, she travels between the city and country. In her book Rooted. Stories of Life, Land and a Farming Revolution she describes the transition in agriculture that is caused by climate change and imposed by Brexit. Recently published: In Your Defence, 2019. Langford manages to contain and convey the whole scale of the coming agricultural revolution. The Telegraph Rowan Moore b. 1961, is a British architecture critic and author. He writes for the Observer and The Guardian and was named Critic of the Year at the UK Press Awards. Publications include: Slow Burn City: London in the Twenty-First Century, 2017. A political book (Slow Burn City) in the best sense – helping us to imagine a better world, reminding us that ideas shape how we live and plotting a better future for London. The Telegraph
Frau Fridia Assani Ngalula war zu Gast im Studio von ADC RTV, wo sie über ihre Partei AREP, ihre NGO und das politische Engagement von Aktivisten in Kinshasa, DR Kongo, sprach.
Mein Weg: Nadja Maleh
11/19/2024
In der Sendung Mein Weg, moderiert von Christian Jeschko, ist diesmal die vielseitige Künstlerin Nadja Maleh zu Gast. Die bekannte österreichische Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin spricht über ihren persönlichen und beruflichen Werdegang, die Herausforderungen, die sie auf ihrem Weg gemeistert hat, und die Leidenschaft, die ihre kreative Arbeit antreibt. Nadja Maleh ist für ihre scharfsinnige und humorvolle Art bekannt, gesellschaftliche Themen zu kommentieren und das Publikum mit Witz und Tiefgang zu unterhalten. In dieser Folge teilt sie Einblicke in die Entstehung ihrer Bühnenprogramme, ihren Ansatz zur Darstellung vielschichtiger Charaktere und die Bedeutung von Authentizität im künstlerischen Schaffen.
Der Wal: Der Wal
11/19/2024
1) Chriss Buggs Band aus dem Schutzhaus Ameisbach 2) Dinner für Spinner aus dem Theater Center Forum 3) Ludwig W.Müller aus dem Tschocherl 4) Der Sumpf des Grauen aus dem TAG 5) Odessa Golden Violins aus dem Musikverein 6) Zuckergoscherln aus dem Tschocherl
Europäische Literaturtage: Zerschnittene Welt. Stadt & Land: Lisz Hirn und Christoph Peters
11/18/2024
Eröffnung der Europäischen Literaturtage 2024 Lisz Hirn (Wien) und Christoph Peters (Berlin) im Gespräch mit Katja Gasser (Wien) Im Anschluss Osamu Okamura (Liberec / CZ) im Gespräch mit Rowan Moore (London) und Rosie Goldsmith (London) In seinem Dorfroman kehrt Christoph Peters in eine kleine Ortschaft am Niederrhein zurück, in dessen Nähe in den 1970er Jahre ein Atomkraftwerk errichtet wurde. Er erzählt die Geschichte einer Kindheit auf dem Land und die Geschichte des Aufbruchs in jene Welt, in der wir heute leben. Das für ihn neue Vertraute ist die Großstadt Berlin, seine Sentimentalität gilt jedoch der Welt seiner Eltern im Dorf. Eine Mentalitätsgeschichte in Etappen nannte Die Zeit diesen Roman, in dem es Christoph Peters wie in vielen seiner Bücher gelingt, eine Gesellschaft im Umbruch nachzuzeichnen. Lisz Hirn entwickelt in ihrem jüngsten Buch Der überschätzte Mensch eine Anthropologie der Verletzlichkeit. Sie greift die seit Platon bis in unsere Gegenwart immer wieder neu gestellte Urfrage der Philosophie auf, was denn den Menschen zum Menschen macht. Die alte Frage, ob und was ihn vom Tier unterscheidet, führt sie hin zur Frage, ob und was der Mensch durch Maschinen über das Menschsein herausfinden könnte. Und schließlich: Sind für den Metamenschen zwischen Smartphone und Chat-GPT reale Orte und die Mentalitäts-Geschichte von Stadt und Land überhaupt noch von Bedeutung? Der Schriftsteller Peters und die Philosophin Hirn befragen die Metapher von den zerschnittenen Welten unserer Gegenwart. Sind die Bilder von dynamischen, toleranten in der Stadt lebenden Kosmopolit:innen und den zumeist alten, zurückgebliebenen Landbewohner:innen berechtigt? Im Anschluss: Die Stadt für alle ist ein städteplanerisches Projekt, das der Architekt Osamu Okamura mit den Illustratoren David Böhm und Jiří Franta in der Tschechischen Republik verwirklichte. Das daraus entstandene Buch, 2022 mit dem Architectural Book Award ausgezeichnet, liefert Kindern wie Erwachsenen Fakten und Erklärungen rund um das Konzept Stadt. Wie muss eine Stadt aussehen, in der eine wachsende Zahl an Menschen Platz finden soll? Das reich illustrierte Buch erklärt, wie die großen menschlichen Ameisenhaufen funktionieren, welche Möglichkeiten sie uns bieten, aber vor allem, mit welchen Problemen sie heute konfrontiert sind. Wie müssen sich unsere Städte entwickeln, um auch zukünftig bewohnbar zu sein?
„Der Ball ist ein altösterreichisches Kulturgut und das wollten wir mit Vielfalt ausstatten. Gebärdensprache steht dabei stellvertretend für alle Minderheitensprache.“ Monika Haider hat den schillernd-buntem „Diversity Ball“ ins Leben gerufen und „equalizent“ gegründet. Equalizent ist nicht nur Ausbildungsort, sondern auch der größte Arbeitgeber für gehörlose Menschen in Österreich - www.equalizent.wien Was macht die Faszination Gebärdensprache aus? Wie lassen sich neue Berufe für Menschen mit Behinderung erschließen? Wie können wir ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken? Und wieviel Aufwand ist es, den Diversity Ball barrierefrei auszurichten? www.diversityball.at
Milo Rau ist gegenwärtig der wahrscheinlich angesagteste Regisseur des deutschen Sprachraums. 2023 wurde er zum Intendanten der Wiener Festwochen berufen, die erste Festivalausgabe unter seiner Ägide startet am 17. Mai 2024 mit der großen Eröffnung am Wiener Rathausplatz. Hier wird für fünf Wochen die „Freie Republik Wien“ ausgerufen. Das gesamte Festival ist in ein künstlerisches Format gekleidet – mit politischem Anspruch und gesellschaftlicher Vision. Es wird einen „Rat der Republik“ geben (31 internationale und lokale Künstler:innen, Aktivist:innen, Intellektuelle und 69 Wiener Bürger:innen), der auch den „Wiener Prozessen“ als Geschworene beiwohnen wird, der Wiener Ausgabe seines zuvor schon in Zürich, Moskau und der Demokratischen Republik Kongo erprobten Theaterformats der „Prozesse“ bzw. des „Tribunals“: inszenierte Schauprozesse, eine Mischform aus hartem Realismus und sozialer Plastik. Milo Raus Gerichtsformate sind „ein Forum fernab politischer Grabenkämpfe, in dem eine Situation hergestellt werden soll, wo Diskussion möglich wird“ (SRF). Wir dürfen gespannt sein auf kontroversielle Wiener Festwochen und ein ebensolches Wiener Stadtgespräch drei Tage vor deren Eröffnung!
Drei syrische Frauen setzen sich in einem Flüchtlingscamp im Libanon für das Recht auf Bildung für Kinder ein: Mit ihrer eigens gegründeten Schule durub/pathways sorgen die drei Frauen dafür, dass die Kinder in ihrem Camp alphabetisiert werden und täglich zum Unterricht gehen können. Nun wurde die Finanzierung für das Schulprojekt gestrichen. Doch die drei Lehrerinnen geben nicht auf – eine Wiener Initiative unterstützt sie dabei und sammelt Spenden. Gemeinsam mit dem herausragenden Musiker Marwan Abado, Clémence Hazaël-Massieux & SIO wurde ein Benefizkonzert für die Schulkinder organisiert. Abado ist Sohn einer palästinensischen Familie und selbst in einem Geflüchtetenlager in Beirut (Libanon) geboren. Er flüchtet 1985 vor dem libanesischen Bürgerkrieg nach Österreich und setzt hier seine musikalische Karriere fort. In Wien findet er als Musiker, Sänger, Komponist und Poet eine neue Heimat. Abados Musik ist klassisch formschön – präzise an Melodieführung und narrativ. Marwan Abado ist jedoch nicht nur leidenschaftlicher Musiker, sondern engagiert sich für Menschenrechte und unterstützt diverse Projekte. Mehr dazu: https://gleis21.wien/event/benefizkonzert-pathways-دروب/