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Replication & Collector

Der Frauenhaftort Roter Ochse 1954 bis 1990

11/28/2024 - Radio Corax, Halle

Die Gedenkstätte Roter Ochse in Halle (Saale) zeigt bis zum 29. November eine Sonderausstellung zum Roten Ochsen als Frauenhaftort zwischen 1954 und 1990. Wenig bekannt ist, dass dort in dieser Zeit vor allem Frauen inhaftiert waren, die in der Haftanstalt selbst oder in umliegenden Betrieben Zwangsarbeit leisten mussten. Der Gedenkstättenpädagoge Niklas Poppe erzählt im Beitrag von den alltäglichen Bedingungen, mit denen Inhaftierte konfrontiert waren, was Gründe für die Inhaftierung waren und welche Rolle die Zwangsarbeit in der restlichen Bevölkerung und für die Wirtschaft in der DDR spielte. Die Ausstellung wurde initiiert im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres von Runa Scharlau. Wer sich ein näheres Bild von dem Frauenhaftort machen möchte, kann noch bis Freitag, den 29.11., die Gedenkstätte Roter Ochse besuchen. Donnerstags ist die Gedenkstätte von 10 bis 16 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Wir sprechen mit dem guatemaltekischen Journalisten Carlos Choc über die Auswirkungen der politischen Situation in Guatemala auf die Pressefreiheit und die indigene Bevölkerung der Maya Q'eqchi'. Aufgrund seiner Arbeit ist Carlos Choc von gerichtlicher Schikane betroffen und musste von 2017-2024 zwei langwierige Gerichtverfahren über sich ergehen lassen. Strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung, sogenannte SLAPP-Klagen, sind ein rechtsmissbräuchliches Mittel, um unliebsame Berichterstattung zu unterdrücken. Carlos Choc hatte über die massiven Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Nickelmine Fénix am Izabal-See im Osten Guatemalas berichtet und leidet seitdem unter Repressalien. Im Interview berichtet er über die Einzelheiten und wie es zu seiner Freisprechung im Januar 2024 kam. Des Weiteren diskutieren wir die Präsidentschaftswahlen – bei denen ein Staatsstreich nur knapp verhindert werden konnte – die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Journalismus und die Spiritualität der Maya Q'eqchi'. EineWeltReport mit Kevin Kaisig (Nord Süd Forum München e.V. - für eine solidarische Welt)

Wir sprechen mit Heinz Schulze von der Informationsstelle Peru über die traditionelle Heilpflanze Coca und die Droge Kokain. Während im Jahr 2021 im Hamburger Hafen 16 t Kokain mit einem Straßenverkaufswert von geschätzt 3,5 Milliarden Euro sichergestellt wurden, hat die Coca-Pflanze in den südamerikanischen Anden eine lange Tradition als vielseitige Nutzpflanze. Der „Krieg gegen das Kokain“ setzt jedoch auf Repression und die Vernichtung von Coca-Anbauflächen – mit wenig Erfolg, aber gravierenden Folgen für die Betroffenen. Die zu einem großen Teil indigene Bevölkerung vor Ort ist von Umweltzerstörung, Gewalt und Vertreibung betroffen und sieht sich ihres kulturellen Erbes beraubt. Hingegen erwirtschaftet der weltweit operierende Drogenhandel Jahr für Jahr große Gewinne, auch dank der Nachfrage in den Industrieländern. Wir diskutieren Hintergründe und Zusammenhänge und suchen nach Maßnahmen, die der Bevölkerung in den Anbaugebieten zugutekommen würden. EineWeltReport mit Kevin Kaisig (Nord Süd Forum München e.V. - für eine solidarische Welt)

Gesellschaftliche Außenseiter zu sein, diese Position einzunehmen und sich auch erkennbar abzusetzen, von der Mehrheit durch Äußerlichkeiten, Interessen, Einstellungen und Verhalten hat Konsequenzen. Oft solche, die man auch möchte - oft solche, die niemand möchte. Gewalterfahrungen von allen möglichen Seiten zum Beispiel. Jakob "Schrammel" Geissler hat diese Konsequenzen aus Sicht der Subkultur in den Fokus genommen. Das Ergebnis ist eine Sammlung von Erinnerungen an Gewalterfahrungen und Lebensabschnitte von - vornehmlich - Punks aus vier Jahrzehnten. Wir haben mit Schrammel über „Wir konnten es nicht Anders! – Gewalt und Gewalterfahrungen der Subkulturellen Szene in Ostdeutschland 1979 bis in die Gegenwart" gesprochen.

50 Euro Bargeld: Das ist meine zugesprochene Freiheit?

11/27/2024 - Radio Dreyeckland, Freiburg

Inwiefern stimmen die Argumente für die Bezahlkarte mit der Realität Betroffener überein? Die Bezahlkarte ist bereits beschlossene Sache und soll bald auch in Baden-Württemberg eingeführt werden. Sie solle einen bürokratischen Mehraufwand hinsichtlich der Geldleistungen senken, allerdings stellt sich in der Auseindersetzung mit den Zahlungen der Betroffenen wie beispielsweise für Anwälte heraus, dass die Karte dem individuellen Fall angepasst und spontanen Überweisungen und Barzahlungen gerecht werden müsste, um die Grundrechte der Betroffen wahren zu können. Auf einige Fragen gibt es bisland noch keine Antworten. Außerdem solle die Bezahlkarte verhindern, dass Betroffene Schlepper bezahlen oder Geld in die Herkunftsländer schicken. Das Geld solle für die Zwecke vor Ort, nicht anderweitig verwendet werden. Wenn wir aber einmal die Geldleistung von 152 Euro in der Landeserstaufnahmestelle in den Kontext der Lebensbedingungen und der daraus entstehenden Kosten stellen, die Betroffene von dieser Geldleistung bestreiten müssen, ist unklar, ob da noch Geld übrig bleibt, um es einem Schlepper oder der Familie im Herkunftsland zu schicken. Auch die Geldleistung in Höhe von etwa 430 Euro, die die Betroffenen nach ihrer Umverteilung in eine Gemeinschaftsunterkunft erhalten, können vermutlich gerade einmal die Lebenserhaltungskosten decken. Wie also kann die Bezahlkarte dann noch argumentiert werden, wenn nicht als autoritäres, diskriminierendes und symbolpolitisches Instrument? Dabei steht der Diskurs um die Bezahlkarte, im Kontext einer Migrationspolitik, die ohnehin für Betroffene bereits eine schwer zu tragende Realität ist. Wir sind ins Gespräch gekommen mit einer betroffenen Person, die auch bald schon ihre Realität als geflüchteter, asyl- und eigentlich vor allem schutzsuchender Mensch mit der Bezahlkarte zu stemmen versuchen wird.

Interview mit Susanne Schuster von OutOfTheBox, die als künstlerische Ko-Leitung die interaktive Installation „In data unicorns [sprich: data oder unicorns] we trust“ mit erstellt hat.

MUSIK: Bessie Smith arbeitsunrecht FM ist ein Radio-Magazin rund um Arbeit, Ausbeutung und Organisierung im Betrieb. Eine Sendung für renitente Beschäftigte, aktive Betriebsräte und solche, die es werden wollen. Eine Stunde voll mit Nachrichten, Interview, Kommentaren und guter Musik. MODERATION: Elmar Wigand __________________________ UNION BUSTING-NEWS Kommentierte Presseschau: Betriebsratsbehinderung, Gewerkschaftsbekämpfung und Arbeitsunrecht in Deutschland. Mit Jessica Reisner ► Asta Uni Potsdam löst Personalrat auf und feuert 11 Angestellte ► Skandal-Klinikum Lippe: Endlich Trennung von Geschäftsführer Johannes Hütte möglich ► Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Hasso-Plattner-Institut ein ► Winsen bei Hamburg: Personalmangel im Pflegeheim weil 10 Beschäftigte nach Kolumbien abgeschoben werden sollen. __________________________ DIE KOLUMNE ► Bundeswehr-Werbung: Krieg bleibt Krieg. Such Dir was Anständiges! SO SÜSS WIE MASCHINENÖL — Arbeit, Ökonomie & Alltag | Eine Kolumne von Elmar Wigand für arbeitsunrecht FM und die Graswurzelrevolution Nr. 494 Berlin ist ein merkwürdiges Pflaster. Die einzige deutsche Weltstadt. (Hamburg und Munich kennt man in Übersee immerhin, aber Cologne – wo liegt das noch gleich?) Berlin ist nicht nur Start-up- und Hightech-Standort, sondern Trendsetter, Ausgeh-, und Tourismusmagnet. Die Berliner U-Bahn ist ikonisch. So werden mitunter komplette Stationen für aufwändige Kampagnen gemietet: Kottbusser Tor, Hermannplatz. Die vielen Junkies, Obdachlosen und psychisch Kranken stören die Media-Planer*innen offenbar nicht, womöglich steigern sie den roughen Metropolen-Thrill. So wundert es nicht, dass die „Arbeitgebermarke Bundeswehr“, wie es im Marketing-Sprech heißt, im Herbst 2024 mit einer „Out-of-Home-Kampagne“ auch in Berlin aufschlug. Kurz zuvor buhlten Nike und Adidas um die Teilnehmer*innen des Berlin-Marathon. Während die Bundeswehr offensichtlich Menschen mit fehlenden Sozialkontakten ins Visier nimmt, die sich in einer Sinnkrise befinden, ruft Nike einige Stationen weiter dazu auf, den inneren Schweinehund zu besiegen. Die Bundeswehrkampagne halte ich auch rein handwerklich für fehlerhaft. Was ja erstmal gut wäre. Damit passt die Kampagne zum Kern dieser Truppe, die wie ein begossener Pudel aus Afghanistan abziehen musste – der Fall Kabuls wurde durch den Ukrainekrieg offenbar völlig verdrängt. Eine Armee, deren Budget einst die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Hilfe von McKinsey verprassen ließ. Auch das blieb ungesühnt. Vielleicht hat hier ein Pazifist in der Creativabteilung Sabotage geübt? Vielleicht hat auch der verantwortliche Oberst im Verteidigungsministerium, ein gewisser Mike Scholz, seine Aufsichtspflicht verletzt. __________________________________________ PLAYLIST Alle Songs dieser Sendung sind von der us-amerikanischen Blues-Sängerin Bessie Smith (* 15. April 1894 in Chattanooga, Tennessee; † 26. September 1937 in Clarksdale, Mississippi) : ► Backwater Blues ► The Devil's gonna get you ► Alexander's Ragtime band ► Send me to the 'lectric chair ► Nobody knows you (when you're down and out) Da die Autorin seit über 70 Jahren tot ist, sind ihre Stücke auch in Deutschland gemeinfrei. RECHTE Wir spielen GEMA-freie Musik unter Creative Commons- oder Public Domain-Lizenz, die ihr für unkommerzielle Zwecke bedenkenlos weiter verbreiten könnt. LIZENZ: Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0) | ⁠https://creativecommons.org/licenses/by-⁠... WER MACHT DIE SENDUNG? Der Verein Aktion gegen Arbeitsunrecht unterstützt renitente Beschäftigte, aktive Betriebsräte und konfliktbereite Gewerkschaften in ganz Deutschland. Wir sind unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Fördermitglieder. Helft uns, macht mit! GEBT UNS FEEDBACK! Schreibt uns eine Mail: kontakt(at)arbeitsunrecht.de Wir freuen uns über eure Rückmeldungen! __________________________ MEHR INFOS: ⁠https://arbeitsunrecht.de/fm⁠ IHR FINDET UNS GUT? ► Unterstützt uns mit einer Spende! ► https://arbeitsunrecht.de/arbeitsunrecht-fm-spende/

Stimmen zum Tag gegen patriarchale Gewalt

11/27/2024 - Radio Blau, Leipzig

Am 25.11. war Tag gegen patriarchale Gewalt. Ihr hört ein Interview mit Frauen für Frauen e.V. und Stimmen von der Demo in Leipzig.

Mangelernährung im Krankenhaus

11/27/2024 - LORA München

In Deutschland sind 20 bis 30 Prozent der Patientinnen und Patienten von Mangelernährung betroffen. Mangelernährung ist ein großes Problem in deutschen Krankenhäusern. Kein Wunder, wenn dort pro Tag gerade mal 5 Euro für die Ernährung ausgegeben werden kann. Oft wird es nicht mal erkannt und behandelt. Dadurch sterben jedes Jahr Tausende Menschen in Krankenhäusern. Aber es gibt Hoffnung! Um die dramatischen Folgen von Mangelernährung einzudämmen wurde Anfang 2024 „nutrizert“ gegründet. Darüber können sich Krankenhäuser nach klaren Kriterien zertifizieren lassen. Patientinnen und Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt planen, können sich über die Homepage www.nutrizert.de informieren und nach geprüften ernähungsmedizinischen Einrichtungen in Deutschland suchen. Dr. Gerd Bischoff vom Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München erklärt, wie man dagegen ankämpfen kann.

Abtreibung legalisieren - jetzt!

11/27/2024 - Radio Corax, Halle

Kurz vor dem Ende der Legislaturperiode wollen, die Linke, die Grünen und die SPD noch den Paragraf 218 streichen. Leonie ist Teil des Bündnisses "Abtreibung legalisieren - jetzt!" und gibt einen Einblick in die politischen Prozesse. Es geht außerdem um die weiteren Forderungen des Bündnisses und welche Probleme es bei dem Gesetzesentwurf gibt. Am 07. Dezember finden Großdemonstrationen in Berlin und Karlsruhe statt. Mehr Informationen zu dem Bündnis findet ihr auf abtreibung-legalisieren.de/